Letztes Interview mit dem Autorennfahrer Jo Siffert ein Tag vor seinem tödlichen Unfall in Brands Hatch

O-Ton:
Renngli:ab
Laufzeit:
00.00 Fragen zu Automobilsport, 12-Zylinder-Motoren, Mietwagen, Versicherungen, Persönliches. O-Ton:
Siffert:ab
Laufzeit:
00.33 Ende Saison vergangenen Jahres sah es so aus, als würden 12-Zylinder-Motoren dominieren. Während des Winters hat Cosworth alles daran gesetzt den 8-Zylinder-Motor noch einmal zu verbessern. Auch Jackie Stewart hatte einer dieser Motoren. Hoffe, dass B.R.M. [British Racing Motors] während des Winters meinen Zwölfzylinder verbessern kann. Fahre mit mehr Erfahrung schneller und mit weniger Risiko, aber immer mit dem gleichen Geist und Feu sacré. Chancen für Junge sind hart, aber besser als bei mir vor zehn Jahren. Wurde als Spinner betrachtet. Formel-1-Mietwagen, keine eigentlichen Mietwagen, sondern man erhält durch Sponsoren einen Umkostenbeitrag. Versicherung für eigenen Wagen zu teuer, deshalb keine Versicherung. Während den europäischen Rennen bin ich ein bis zwei Tage in Freiburg, während der Rennen in Amerika begleitet mich meine Frau und meine Tochter. Habe mir nicht überlegt, wie lange ich den Sport noch weiterbetreibe. So lange ich Lust und Freude habe, fahre ich weiter. Fahre morgen an ein Formel-1-Rennen in Brands Hatch, das nicht für die Weltmeisterschaft zählt [bei diesem Rennen verunglückte Siffert tödlich], danach CanAm-Rennen in Los Angeles und in Südafrika. Im November und Dezember bleibe ich zu Hause, wo ich mich um meinen Garagenbetrieb kümmere. Skifahren kann ich nicht. Nächstes Jahr bin ich bei B.R.M. Nummer eins, wo mir zwei Wagen zur Verfügung stehen. Werde am häufigsten gefragt, ob ich Angst habe. Die Zuschauer haben oft mehr Angst als ich. In Amerika werde ich von Werbeagentur vermarktet, hier in der Schweiz bestimme ich selber. Interviews werden weiterhin kostenlos sein. Erhalte täglich dreissig Fanbriefe. Bin so selten zu Hause, dass ich im Rückstand bin.